CANNET Systembeschreibung


Übersicht

Das CANNET Home Network besteht aus bis zu 255 Nodes die über einen seriellen Bus verbunden sind. Das Netzwerk ermöglicht die Übertragung von Schaltzuständen von den digitalen Eingängen der Nodes zu den digitalen Ausgängen der verbundenen Nodes. Diese Eingangssignale werden als gesichertes Protokoll über den CANNET-Bus übertragen und können durch die freie Zuweisung der Ausgänge an den anderen Nodes am verteilten Netzwerk ausgegeben werden. Das Verhalten der Ausgänge ist ebenfalls programmierbar und kann den Bedürfnissen angepasst werden. Diese Kopplung von Ausgängen und Eingängen beispielsweise für die Übertragung von Alarmsignalen, läuft im System vollkommen autark. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit Ausgänge auch per Software von einem Host-Prozessor direkt zu steuern.

Zusätzlich zu den Schaltsignalen liefern die einzelnen Nodes aber auch Umgebungsinformationen wie die Betriebsspannung an den einzelnen Nodes bzw. die Temperatur in diesen Nodes. Diese Informationen werden zyklisch alle 10 Sekunden übertragen und erlauben eine Auswertung, eine Überwachung bzw. Visualisierung durch einen Host-Prozessor. Eine Erweiterung zur Messung von Luftfeuchte bzw. Luftdruck ist im System angedacht aber aktuell nicht verfügbar. Schließlich gibt es noch die Möglichkeit der Übertragung von frei definierbaren Daten zwischen zwei Host-Computern oder von einem Host zu einer Anzeige-Einheit.

Die Nodes werden über die Netzwerkleitung mit Spannung versorgt und benötigen pro Node nur ca. 25mA bei 12V, daher kann das Netzwerk mit überschaubaren Aufwand über eine Notstromversorgung auch bei Netzausfall betrieben werden. Diese Ausfallsicherheit und die Stör- bzw. Sabotagesicherheit sind die wesentlichen Merkmale des CANNET Systems.

Der Netzwerk Aufbau

Der Anschluß der Nodes an den Bus erfolgt über vierpolige Flachkabel mit “Modular” Steckverbindern. Die beiden mittleren Kontakte des Steckers führen das differenzielle Bus Signal und über die beiden äusseren Kontakte wird Masse und eine nominale +12 Volt Versorgungsspannung zugeführt. Die +12 V Leitung ist in der Node mit einer flinken Feinsicherung von 0,25 A abgesichert. Die Nodes benötigen daher keine zusätzliche lokale Versorgung solange die Leitungslänge der Zuführung eine Spannung von grösser + 8 Volt an der einzelnen Node gewährleistet. Bei weit entfernten Nodes kann über den zusätzlichen Versorgungsspannungsstecker eine 12 Volt Versorgung sichergestellt werden. Die beiden Versorgungsspannungen sind über Dioden entkoppelt und können aus diesem Grund auch beide gleichzeitig angeschlossen werden.

Neben der CANNET-Verbindung stellt jede Node eine RS232-Verbindung zur Verfügung die sowohl als Konfigurations-Schnittstelle als auch als Host-Interface verwendet wird.

Die einzelnen Nodes sind identisch aufgebaut und besitzen jeweils 4 digitale Eingänge (DIN) und 4 “Open-Collector” Ausgänge (DOUT). Alle Nodes senden bei einer Änderung eines oder mehrerer, der lokalen digitalen Eingänge eine CANNET-Message die von jeder teilnehmenden Node empfangen werden kann.

Die Konfiguration welcher Eingang einer entfernten Node (remote Node) einen beliebigen Ausgang der empfangenden Node (local Node) schaltet, kann für jede Node separat und mit freier Zuordnung über deren UART Schnittstelle programmiert werden.

Neben der Signalübertragung werden über das CANNET Netzwerk auch Informationen bezüglich der jeweiligen lokalen Versorgungsspannung (Vsupp), der 2,5 Volt Referenzspannung jeder Node sowie der Temperatur in den einzelnen System übertragen. Dies erfolgt zyklisch ca. alle 10 Sekunden in einem speziellen “Basis”-Protokoll. Alle empfangenden Nodes können diese Information über die UART-Schnittstelle ausgeben . Ein über die UART verbundener Host kann diese Information entsprechend empfangen, überwachen und visualisieren.

Die dritte Basisfunktion des CANNET Systems besteht in der transparenten Übertragung von bis zu 32 ASCII Zeichen von der UART einer beliebigen Node zur einer beliebigen anderen Node. Diese Informationen werden nicht an jeder Node ausgegeben sondern explizit an den in der Nachricht addressierten Empfänger gesendet.

Die CANNET Node

Die CANNET Nodes sind auf einer 139mm x 69mm großen, doppelseitigen Leiterplatte aufgebaut die in ein entsprechendes Kunststoffgehäuse verbaut wird. Anschlüsse für den CANNET Bus, eine optional externe Spannungsversorgung über ein Steckernetzteil sowie für zwei Eingangssignalquellen sind auf der Leiterplatte standardmäßig vorhanden.

Die UART Schnittstelle wird wahlweise mit einem gewinkelten Sub-D Steckverbinder für sogenannte CANNET “Master” ,Systeme mit einer permanenten UART Verbindung mit einem HOST-Anschluß bzw. mit einem nicht gewinkelten Sub-D Steckverbinder der bei geschlossenem Gehäuse von aussen nicht zugänglich ist (nur zur Konfiguration benötigt) , bestückt.

Die weiteren Ein- bzw. die Ausgänge sind intern über einen 20-poligen Wannenstecker (I/O Connector) kontaktierbar.

CANNET Node Blockdiagramm

CANNET Eingänge

Die DIN Eingänge der CANNET Nodes sind “active low” Eingänge und können durch Open-Collector, Open-Drain oder mechanische Schalter gegen Masse geschaltet werden. Interne Pull-Up Widerstände erzeugen ohne Ansteuerung der Eingänge einen logischen “ High” Pegel von +5 Volt.

Externe Push-Pull-Ausgänge können bis zu einer Spannung von +24 Volt benutzt werden. Die Eingänge werden durch eine Diode und einen Längswiderstand bis maximal 40 Volt geschützt.

Jeder Eingang besitzt ein passives Filter das höherfrequente Störungen über 50 Hz reduziert.

Alle Eingänge verfügen über invertierende Schmitt-Trigger die auch Signale mit langsamen Anstiegs- bzw. Abfall-Flanken verarbeiten können.

Die Eingänge DIN1 und DIN2 ermöglichen darüber hinaus die Polarität der Eingangssignale über Jumper anzupassen. Diese beiden Eingänge sind extern auch über die beiden 3,5mm Klinkenbuchsen aktivierbar, die beide 3-polig ausgeführt sind und für externe, aktive Sensoren eine + 5.0 Volt Versorgung bereitstellen.

CANNET Ausgänge

Die CANNET Ausgänge sind nur über den 20-poligen “I/O Connector” auf dem Board kontaktierbar. Für den Anschluß der Ausgänge in einem System sind wahlweise interne bzw. externe Adapterboards vorgesehen.

Die Ausgänge sind “Open-Collector” Ausgänge mit einem nominalen Ausgangsstrom von 50 mA und einer Spannungsfestigkeit von maximal 30 Volt. Dies genügt zur Ansteuerung von kleinen Relais bzw. von Opto-Kopplern.

CANNET Schaltregler

Der auf dem CANNET-Board verwendete Schaltregler basiert auf dem IC MC34063 und liefert eine Ausgangsspannung von 5,0 Volt. Die Ausgangsspannung wird mit einem Mehrgang-Trimmpotentiometer auf exakt 5,00 Volt eingestellt um die Referenz für den A/D-Wandler im Microcontroller bestmöglich zu kalibrieren.

Eine Strombegrenzung des Schaltreglers limitiert die Stromaufnahme in einem eventuellen Fehlerfall auf typisch 300 mA. Dieses Feature betrifft auch den separaten Spannungseingang über den Power Stecker der Node der intern nicht abgesichert ist.

Der Versorgungsspannungsbereich des Gerätes liegt bei + 8,0 Volt bis + 15,0 Volt. Die eigentliche Spannungsfestigkeit des Schaltreglers liegt zwar bei ca. 40 Volt aber eine Transientenschutzdiode am Eingang des Reglers setzt bei nominal 16 Volt ein.

Der erzielte Eingangsspannungsbereich von 8 ... 15 Volt ist sowohl für externe Netzteile als auch für Bleiakkumulatoren (auch bei einer Ladespannung bis 14.4 V) geeignet und toleriert den zu erwartenden Spannungsabfall auf Zuleitungen mit geringem Querschnitt.

CANNET Spannungsüberwachung

Die Eingangsspannung am Schaltregler ist über einen Spannungsteiler an einen Analogeingang des STM8 A/D Wandlers angeschaltet. Dieser Spannungswert wird im “Basis”-Protokoll zyklisch an die anderen Nodes, speziell jedoch an die mit einem Host verbundene(n) MASTER-Node(s) übertragen. Der Host kann so die Betriebsspannung aller Nodes kontinuierlich überwachen und gegebenenfalls eine Störung hinsichtlich Über- bzw. Unterspannung melden.

CANNET Referenzspannung

Der 10 Bit A/D-Wandler des STM8S208 verwendet die Betriebsspannung des Microcontrollers (+5.0 V) als Referenzspannung für den AD-Konverter. Über den schon erwähnten Mehrgangtrimmer kann die Betriebsspannung am Schaltregler initial mit guter Genauigkeit eingestellt werden.

Eine zusätzlich im System vorhandene Spannungsreferenz ist auf einen der A/D-Wandler Eingänge aufgeschaltet und der Wandler misst daher die 2.5 Volt Referenz als halbe Betriebsspannung mit einem Wert von nominal 0x1FFh (± 3 Bit).

Dieser Wert wird im “Basis”-Protokoll für jede Node separat zyklisch übertragen und erlaubt dem über die UART verbundenen Host den Wert zu überwachen bzw. die anderen A/D Messwerte eventuell auch zu korrigieren. Dieses Monitoring ist von jeder MASTER-Node für alle angeschlossenen Nodes möglich.

CANNET Temperatursensor

Auf jedem Node-Board befindet sich darüber hinaus ein Tempertursensor mit nachgeschaltetem Operationsverstärker der sein Signal ebenfalls an den A/D Wandler liefert. Der Sinn dieses Temperatursensors ist eine Überwachung hinsichtlich Übertemperatur in den einzelnen Nodes im Fehlerfall.

Die aktuelle Systemtemperatur wird so zyklisch alle 10 Sekunden mit dem “Basis”-Protokoll an den Host übertragen. Dieser kann gegebenenfalls bei der Überschreitung einer Maximaltemperatur einen Alarm auslösen oder die Spannungsversorgung über den CANNET Bus unterbrechen.

CANNET I/O Erweiterungsstecker

Der schon erwähnte 20-polige I/O Stecker auf dem Node-Basisboard erlaubt das Kontaktieren der vier Eingänge bzw. der vier Ausgänge einer Node.

Zusätzlich befinden sich auf dem Stecker die Betriebsspannung von + 5.0 V und Masse , sowie eine weitere Einspeisungsmöglichkeit für eine externe Versorgungsspannung von + 12,0 V.

Für komplexere Systemerweiterungen steht neben diesen Signalen auch die SPI-Schnittstelle des Microcontrollers an den Pins 1,2 und 3 verfügbar. Diese Schnittstelle wird in der Version 1.0 der Nodes nicht unterstützt stellt aber beispielsweise eine Erweiterungsmöglichkeit für mehr digitale Ausgänge zur Verfügung.

Mechanisch kann auf den I/O Stecker eine kleine Zusatzplatine aufgesteckt werden die diese zusätzlichen Funktionen unterstützt. Im einfachsten Fall kann eine Zusatzplatine mit einer Klemmleiste für die externe Verdrahtung angebracht werden.

CANNET Optionsstecker

Für die Messung von Umweltparametern wie Umgebungstemperatur, Luftfeuchte und Luftdruck ist eine weitere Zusatzplatine angedacht die auf den beiden 10-poligen Steckverbindern beiderseits des Microcontrollers plaziert wird. Über zwei zusätzliche Bohrungen die sich mittig der Längsseite der Basis-Leiterplatte befinden, kann diese Zusatzboard auch mechanisch fixiert werden.

Über den “Modul”-Connector 1 stehen dabei bis zu 5 Analogeingänge (bzw. bis zu 5 I/Os) zur Verfügung, während über den “Modul”-Connector 2 die “I2C”-Bus Signale des Microcontrollers plus zwei weitere I/Os des Controllers bereit stehen.

CANNET Signalisierung

Für die visuelle Überwachung im laufenden Betrieb sind auf dem Basis-Board drei LEDs verfügbar die folgende Funktionen anzeigen:

  • Power               (grün)                             direkte Anzeige der + 5,0 V Versorgungsspannung
  • CAN                  (blau)                             Aktivitätsanzeige auf dem CANNET Bus (TX/RX)
  • UART                (orange)                        Aktivitätsanzeige auf der UART Verbindung (TX/RX)
  • Die digitalen Ausgänge

    Die Funktionalität der digitalen Ausgänge läßt sich für jeden einzelnen Ausgang separat an der lokalen Node konfigurieren. Es stehen dabei, wie nachfolgend beschrieben, drei verschiedene Modi zur Auswahl. Die Konfiguration wird im nicht flüchtigen Speicher der Node abgelegt und ist deshalb auch nach einem Reset oder einem Neustart verfügbar.

    Der ALARM Modus

    Im Alarm Modus wird nur das auf dem CANNET Bus von allen Nodes übertragene “Einschalt” Signal eines digitalen Eingangs ausgewertet. Ein entsprechendes CANNET Protokoll wird auf Grund der aktiven Flanke (üblicher Weise die fallende Flanke) von der sendenden Node erzeugt und über den CANNET-Bus übertragen.

    Jede verbundene Node die einen oder mehrere der Ausgänge für dieses Signal konfiguriert hat wird dieses Signal entsprechend auswerten und den oder die Ausgänge aktivieren.

    Für den ALARM Modus wird in die Konfiguration jedes Ausgangs auch ein Delay-Wert eingetragen (für einen Bereich von 0,1 bis 25,5 Sekunden) der nach Ablauf den entsprechenden Ausgang wieder zurücksetzt.

    Die primäre Anwendung des ALARM Modus ist die Weiterleitung eines Alarmsignales von einem Sensor oder Alarmkontakt an eine Alarmzentrale.

    Durch die Delay Steuerung ist ein im ALARM Modus konfigurierter Ausgang aber auch als Zeitschalter (z.B. Treppenlicht Automat) verwendbar.

    Der VIRTUAL LINE Modus

    Ein im “Virtual Line” Modus konfigurierter Ausgang benutzt das “Einschalt” Signal in derselben Art und Weise wie ein “ALARM”Ausgang. Mit dem Empfang des Signals wird der entsprechende Ausgang aktiv geschaltet.

    Im Gegensatz zum “ALARM” Modus wird der Ausgang aber nicht nach einem programmierbaren Delay zurück gesetzt sondern die Node wartet auf ein entsprechendes “Ausschalt” Protokoll vom gekoppelten Eingang. Erst mit dem Empfang des “Ausschalt” Signals wird der oder werden die Ausgänge wieder in den “inaktiven” Zustand gesetzt.

    Im Verhalten sieht diese Konfiguration wie eine “virtuelle” Leitung aus, da jede Änderung des entfernten Eingangs sich direkt im lokalen Ausgang wiederspiegelt.

    Der HOST Modus

    bedient den Ausgang direkt über ein entsprechendes Host “Kommando” das über die UART einer beliebigen MASTER Node in das System eingespeist werden kann. Das Kommando erlaubt die direkte Kontrolle des im HOST Modus konfigurierten Ausgangs hinsichtlich “Aktivierung” bzw. “Deaktivierung”.

    Im HOST Modus ist die Adressierung der remote Ausgänge durch die NODE-Nummer und die CHAN-Nummer (Channel Nummer) möglich.

    Durch die Firmware der Node besteht aber auch die Möglichkeit den Ausgang weiterhin über die Konfiguration des Ausgangs mit einem remote Eingang zu koppeln. In diesem Fall kann ein gekoppelter Eingang den Ausgangskanal weiterhin einschalten. Da es aber keinen Sinn macht den Ausgang im HOST Modus nach einer bestimmten Zeit wieder abzuschalten bleibt der Einschaltzustand erhalten und kann nur über einen Host-Befehl wieder deaktiviert werden.

    Sollte diese zusätzliche Möglichkeit nicht gewünscht sein, so kann als NODE-ID der Wert “0” in die Ausgangskonfiguration eingetragen werden. Die NODE-ID “0” ist im CANNET System nicht erlaubt und daher wird keine Kopplung möglich sein.

    Die digitalen Eingänge

    Eine Konfiguration der digitalen Eingänge (DIN) ist in den CANNET Nodes nicht vorgesehen. Wie im Kapitel 2.2 beschrieben sind die beiden Eingänge DIN1 und DIN2 über Jumper hinsichtlich der “aktiven” Flanke einstellbar.

    Diese Möglichkeit ist auf dem CANNET Basis-Board für die Eingänge DIN3 und DIN4 nicht gegeben.

    Das RS232 Interface (UART)

    Die auf der CANNET Node verfügbare RS232 Schnittstelle dient verschiedenen Anwendungszwecken die nachfolgend beschrieben werden. Die Schnittstelle ist bidirektional und besitzt eine fest eingestellte BAUD-Rate von 115 kBAUD (mit 8 Datenbits, einem STOP-Bit, ohne Parity Unterstützung).

    Im HOST Modus (DIP Switch 1 ist “ON”) werden alle relevanten CANNET Meldungen aller angeschlossenen Nodes (mit Ausnahme der eigenen Node) über das Interface ausgegeben. Im NODE Modus (Slave) werden dagegen alle “zyklisch” erzeugten Systemmmeldungen wie beispielsweise das “BASIS Daten Protokoll” nicht über die UART ausgegeben, da für diese Informationen kein Abnehmer (Host) vorhanden ist.

    Unabhängig vom eingestellten Modus (HOST oder NODE) der einzelnen Teilnehmer ist eine Konfiguration der “ lokalen” Node (sprich der Node die direkt über die RS232 Schnittstelle verbunden ist) zu jeder Zeit möglich.

    Eine “remote” Konfiguration ist aus Sicherheitsgründen im CANNET System nicht implementiert.

    Die Konfiguration eines Ausgangs (Configure)

    Über die UART Kommandos “CID” und “ COUT” kann die lokale Node , also die mit der UART verbundene Node, konfiguriert werden. Diese Funktion steht sowohl für HOST-Nodes (Master) als auch für SLAVE-Nodes zur Verfügung.

    CID Kommando

    Das “Configure ID” Kommando ermöglicht die Konfiguration der lokalen NODE-ID und eines NODE-Kurznamens, die beide im nicht flüchtigen Speicher der Node angelegt werden. Die NODE-ID kann Werte zwischen 1 und 255 annehmen während der NODE-Kurzname aus maximal 7 Zeichen bestehen darf.

    Der NODE-Kurzname dient zur besseren Lokalisierung der im System verbauten Nodes.

    Die mit dem CID Kommando übermittelten Parameter werden automatisch im EEPROM gespeichert, weitere Aktionen sind dabei nicht notwendig.

    COUT Kommando

    Über das “Configure OUTput” Kommando kann ein einzelner Ausgangskanal der lokalen Node mit einem Eingang einer “remote” Node gekoppelt werden. Dazu wird die NODE-ID der sendenden NODE und die Kanalnummer (CHAN) des digitalen Eingangs (DIN) der Node definiert.

    Darüber hinaus ist auch der MODUS für diesen Ausgang (DOUT) einstellbar und auch die Verzögerungszeit für die Deaktivierung des Ausgangs.

    Für jeden Ausgang der lokalen NODE ist ein eigener COUT Befehl nötig. Die Konfigurationen werden im nichtflüchtigen Speicher der lokalen Node abgelegt und müssen danach nicht mehr nachgeladen oder geändert werden solange die Konfiguration im Netzwerk nicht einer Änderung bedarf.

    Das Auslesen einer lokalen Node (Read)

    Die mit den CID und COUT Kommandos festgelegten Daten können über die “RID ” und “ROUT” Befehle auch wieder aus der lokalen Node ausgelesen werden. Die “Rxxx” Kommandos, also die READ .... Funktionen sind immer auf die lokale Node bezogen.

    Mit den Kommandos RID, ROUT und RDIP können alle relevanten Systemdaten der lokalen Node ausgelesen werden und in einem PC basierten Konfigurations Programm dargestellt bzw. verarbeitet werden.

    RID Kommando

    Das “Read ID” Kommando liest die NODE-ID der lokalen Node direkt aus. Es werden sowohl die lokale NODE-ID als auch der NODE-Kurzname ausgelesen und mit einer Nachricht über die UART an den HOST (PC) weitergeleitet.

    ROUT Kommando

    Im Gegensatz zum COUT Kommando das nur einen einzelnen Ausgangskanal konfiguriert, liefert das ROUT Kommando alle 4 Ausgangskonfigurationen als Nachricht in 4 getrennten Zeilen an den Host zurück. Damit kann der Host einen kompletten Konfigurationssatz für die lokale Node für den Benutzer darstellen.

    RDIP Kommando

    Zusätzlich zu den RID und ROUT Kommandos ist ein “RDIP” Kommando implementiert, das die aktuelle Stellung der beiden DIP-Schalter (Hardware) auf dem CANNET Base-Board liefert.

    Als Nebeneffekt wird bei der Verwendung eines RDIP Kommandos die DIP-Schalterstellung neu eingelesen.

    Das Auslesen einer remote Node (Get)

    Wie bereits beschrieben, können aus Sicherheits-Gründen remote Nodes nicht von lokalen Nodes konfiguriert werden. Es besteht aber die Möglichkeit die Konfiguration von remote Nodes zu jeder Zeit durch jede beliebige Node auszulesen.

    Diese “Gxxxx” (GET .....) Befehle sind relativ komplex da der UART-Befehl an die lokale Node erst in einen CANNET Request umgewandelt werden muß, welcher nach der Übertragung zur Ziel-NODE dort eine CANNET Antwort initiert. Nach der Rückübertragung der CANNET Antwort zur lokalen Node werden die Daten wieder in eine UART Nachricht umgesetzt und an den HOST ausgegeben.

    GID Kommando

    Mit Hilfe des “GID” Kommandos (GET ID) läßt sich die NODE-ID und der NODE-Kurzname der remote Node auslesen, der im Parameter des GID Kommando adressiert wurde.

    GOUT Kommando

    Das “GOUT” Kommando entspricht weitgehend dem für lokale Nodes implementierten ROUT Kommando. Alle 4 Parameterblöcke der adressierten Node werden mit diesem Befehl zurückgemeldet.

    Auch dieses Kommando muß zwingend die Zieladresse übermitteln um die angesprochene Node zu definieren von der gelesen werden soll.

    GDIP Kommando

    Das “GDIP” Kommando entspricht ebenfalls dem für lokale Nodes geltenden RDIP Kommando. Es enthält wie die anderen GET Kommandos die Zieldaresse als Parameter.

    Das Steuern eines Ausgangs

    Wie in der Beschreibung der Ausgangs-Modi beschrieben ist es im HOST Modus möglich einen Ausgang gezielt über einen Befehl AUS bzw. EIN zu schalten. Für diese Funktion wurde folgender UART Befehl implementiert.

    SOUT Kommando

    Das “SOUT” Kommando (S witch OUTput) adressiert einen Kanal (CHAN) in einer definierten Node (NODE-ID) und schaltet diesen gezielt EIN bzw. AUS ( STAT Parameter).

    Dieses Kommando ist nur wirksam wenn der angesprochene Kanal in der Ziel-Node im HOST Modus konfiguriert wurde.

    Der virtuelle VCOM Kanal

    Eine Erweiterung der Funktionalität des CANNET Systems bildet der “virtuelle VCOM Kanal ” der für eine einfache Datenübertragung gedacht ist. Dieser Datenkanal ist nur begrenzt leistungsfähig hinsichtlich Datenvolumen und Geschwindigkeit und besitzt im CANNET System darüber hinaus eine geringe Priorität.

    Das VCOM Kommando

    Das “VCOM” Kommando bildet den Start einer solchen Datenübertragung, die maximal 4 CANNET Frames zu jeweils 8 Byte, also 32 Byte lang sein kann. Neben der Ursprungs- und der Zieladresse wird eine laufende Nummerierung der übertragenen Frames durchgeführt um ein sicheres Zusammensetzen der ursprünglichen Nachricht vor der UART zu ermöglichen. Die Länge des VCOM Protokolls wird durch die Verwendung einer Carriage Return/Line Feed Kombination definiert, allerdings werden Zeichenketten die 32 Byte (ohne Cr/Lf) überschreiten auf eben diese 32 Byte gekürzt. Ein Cr/Lf wird bei jedem Protokoll mit ausgegeben.

    Im Gegensatz zu einer COM-Schnittstelle die eine Punkt-zu-Punkt Verbindung darstellt ist in der virtuellen VCOM Schnittstelle ein Routing implementiert. Eine Nachricht kann also ganz gezielt an einen einzelnen Empfänger übermittelt werden der darüber hinaus die Information erhält von welchem Sender die Nachricht stammt um gegebenenfalls eine Rückantwort zu ermöglichen.

    Als mögliche Anwendung für das VCOM Kommando ist beispielsweise ein Text-Display, ein Visualisierungs-Tableau oder ein Bedienteil zu sehen. Durch de Flexibilität der Datenlänge können darüber hinaus eigene Protokolle implementiert werden die im CANNET System aktuell nicht vorhanden sind.

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